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Miche Zwiefach

Die Dellnhauser Musikanten waren die ersten unter den bayerischen Volksmusikern, die die Zwiefachen in der heute noch populären Art, - Gesang und Instrumentalteil-, dem Volksmusikfreund präsentierten. Zurecht sind die "Dellnhauser" für ihre schmissigen Zwiefachen berühmt und auch international bekannt.
Der Zwiefache ist ein Volkstanz aus dem süddeutschen Raum im schnellen Tempo mit ständigem Wechsel zwischen Dreher- und Walzerrundtanz. Das Hauptverbreitungsgebiet des Zwiefachen ist Ostbayern, vor allem Niederbayern, die Holledau, die Oberpfalz und Mittelfranken, er war und ist aber auch im Schwarzwald, in Österreich, im Elsass, in Tschechien und im Sudetenland bekannt. Das älteste Schriftstück in dem der Zwiefache auftaucht stammt übrigens aus dem Jahr 1780.
Mehr über die Geschichte des Zwiefachen erfahren Sie auch im nachfolgenden Beitrag:

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Seit mitte November 2016 zählt der Zwiefache ganz offiziell zum immateriellen Kulturerbe Bayerns. Das Kulturreferat des Bezirks Niederbayern hatte den Antrag stellvertretend für eine breite Trägerschaft gestellt.


Einer der wohl bekanntesten Zwiefachen der Dellnhauser Musikanten ist das Suserl - oder 's Suserl.
Die Melodie ist dabei in verschiedenen Fassungen in Bayern mehrfach überliefert, unter anderem im Bayrischen Wald.
Der ursprüngliche Name dürfte Zuserl sein, das ist ein Seidenschwanz-Vogel oder ein Schweinchen.
Andere Namen: Tanzn tat i gern, 's Zuserl, Zwiefache einfach. Die ersten beiden Strophen wurden vom Dellnhauser Volkssänger Josef Eberwein (1895-1981) neu verfasst und der Melodie unterlegt. Dabei veränderte er den überlieferten Titel Zuserl (Das Schweinchen) in den Frauennamen Suserl. Es gibt noch eine weitere, dritte, Strophe. Der Autor der dritten Strophe ist nicht bekannt.

Wie man den Zwiefachen - hier speziell das Suserl - tanzt, das können Sie auch hier sehen:

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Mehr über Josef Eberwein finden Sie auch auf unserer Internetseite unter "Musik aus Dellnhausen" und auf Wikipedia >zu Wikipedia
Mehr über den Zwiefachen erfahren Sie auch auf Wikipedia >zu Wikipedia
Noten und den Text zum Suserl finden Sie unter www.stammtischmusik.at

Informationsquellen: wikipedia, stammtischmusik.at, Musik aus Dellnhausen von Adolf Widmann
Bildquelle: Bild Tanzpaar freundlich zur Verfügung gestellt von Roland Pongratz, Äff-tam-tam Musikanten

fotocollage musikanten

Dellnhausen, die Wiege für Gesang und Musik der Hallertau

von Adolf Widmann

NOTENMONTAGENEU

Im Jahr 1856 erwarb Josef Eberwein aus Rudelzhausen von Joseph Hölzl das Anwesen Hausnr. 8 in Dellnhausen, nach dem damaligen Hausnamen den „Haas". Dessen Enkel Josef Eberwein, geb. am 19. August 1895, erlernte das Schneiderhandwerk und übernahm das elterliche Anwesen. Dieser war von frühester Jugend an der Musik sowie dem Gesang zugetan und sammelte schon um 1925 Hallertauer Volkslieder. Anfangs der dreißiger Jahre gründete er zusammen mit Freunden aus Sünzhausen das „Hallertauer Sängerquartett". Schon 1933 wirkte die „Hallertauer Sängergruppe Dellnhausen" bei einem Preissingen in Mainburg, das auch im Rundfunk gesendet wurde, mit. 1947 erfolgte eine Umstellung des Männerquartetts in ein gemischtes Quartett, bei dem Josef Eberwein, die Tochter Maria, Sohn Michl und Fanny Hadler aus Schweitenkirchen mitsangen. In dieser Formation erlangte die „Gesangsgruppe Eberwein", wie sie sich fortan nannte, einen Namen im gesamten bayerischen Raum. Die Saat des Josef Eberwein trug bald weitere Früchte: 1948 gründete Sohn Michl die „Dellnhauser Musikanten".

dellnhauser gruendungsformation
Die „Dellnhauser" waren eine gute Ergänzung zur Gesangsgruppe und die ersten unter den bayerischen Volksmusikern, die die Zwiefachen in der heute noch populären Art, - Gesang und Instrumentalteil-, dem Volksmusikfreund präsentierten. Am 14. Mai 1950 wurde mit einer Ansage des Roider Jakl der erste gesungene Zwiefache der Dellnhauser durch den Rundfunk ausgestrahlt. Sichtbares Zeichen dafür, wie sehr im Hause Eberwein Volksmusik laufend gepflegt und weitergegeben wurde und noch wird, ist die Tatsache, dass seit 1969 die Töchter des Michl Eberwein, die Brigitte und die Marlene, zusammen mit Margit Schleinkofer als „Eberwein Deandl" singen. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen und Fernsehproduktionen, die Zusammen mit namhaften Volksmusikgrößen wie Wastl Fanderl, Erna Schützenberger und Georg Kaufmann, mit den Volkssängern Jakl Roider sowie mit den Schauspielern Maxl Graf, Liesl Karlstadt, Ludwig Schmidt-Wildy und Michl Lang machten die Dellnhauser Musikanten weit über die bayerischen Grenzen hinaus bekannt. 1998 wurde ein Generationswechsel eingeleitet: Michael Eberwein junior übernahm die Leitung der Dellnhauser Musikanten und fügte der bekannten Gruppe eine neue Formation, die sich "Dellnhaun" nennt, an. Das positive Wirken der Familie Eberwein auf dem Gebiet von Gesang und Musik blieb nicht ohne Folgen. Im Jahr 2016 gibt es in Dellnhausen und Umgebung zahlreiche Kinder und junge Leute, die singen und musizieren. Viele Dellnhauserinnen und Dellnhauser musizieren, wenn sie nicht sogar als Alleinmusizierende oder eigene Musikgruppen auftreten in den unterschiedlichsten Formationen. Insgesamt sechs Musikgruppen bzw. Alleinmusizierende sind allein in Dellnhausen beheimatet. Welche dieses sind, das erfahren Sie auf unserer Homepage unter der Rubrik "Musikgruppen".
Im Jahr 2018 konnten die Dellnhauser Musikanten ihr 70-jähriges bestehen feiern. Der Bayerische Rundfunk zeichnete aus diesem Anlass am 14. April 2018 im Gasthaus Hörger in Hohenbercha eine Sendung auf, die den Dellnhauser Musikanten gewidmet ist. Einen Bericht aus dem Freisinger Tagblatt hierzu finden Sie hier: >Zur Homepage des Freisinger Tagblatts
Die Ausstrahlung dieser Sendung erfolgte am 09.08.2018 um 20:15 Uhr im Bayerischen Fernsehen.

In den nachfolgenden Videos können Sie die Dellnhauser Musikanten mit dem Ochsentreiber Galopp und dem Hopfenschmeisser sowie die Gruppe Dellnhaun mit dem Schlotfeger-Salsa hören:

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DELLNHAUSER MUSIKANTEN


Hinweis: Die Bilder in unserem Artikel zeigen die Gründungsformation der Dellnhauser Musikanten um 1948 und die Formation heute. Beide Bilder wurden uns freundlich zur Verfügung gestellt von Michael Eberwein. Dafür an dieser Stelle einen herzlichen Dank!
Quellenangabe Bild Trompete: (c) by Rainer_Sturm / pixelio.de

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Dellnhausen und der Hopfen (Humulus lupulus) -in der Mundart als "Hopfa" oder "da Hopfa" bezeichnet- sind untrennbar miteinander verbunden. Denn das "grüne Gold" -wie man den Hopfen auch nennt- wurde und wird rund um Dellnhausen, welches im größten zusammenhängenden und wichtigsten Hopfenanbaugebiet der Welt liegt, angebaut. Rund 86 % der deutschen und 34 % der weltweiten Hopfenernte wird hier in der Hallertau (s. auch Wikipedia), wie das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt genannt wird, produziert. Auch im Ort Dellnhausen selbst stellte der Hopfenanbau lange einen wichtigen Einkommens- und Wirtschaftsfaktor dar. Durch Strukturveränderungen in der Landwirtschaft verschwanden die kleineren und mittelgroßen Anwesen nach und nach. Die Entwicklung ging und geht hin zu größeren landwirtschaftlichen Betrieben, da eine rentable Produktion mit kleinen Betrieben nicht mehr möglich ist. Dies ist auch auf die kostspieligen Maschinen und Hopfenernteanlagen zurück zu führen. Einer der letzten Hopfenanbaubetriebe -der "Moarhof"- stellte seine Hopfenproduktion im Jahr 1999 ein und firmierte zum Gartenbaufachbetrieb (Garten- und Landschaftsbau Fuchs GmbH) um.


Der Hopfenanbau stellte und stellt sich nach wie vor nahezu ganzjährig als sehr arbeitsintensiv dar. Auch wenn mittlerweile einiges maschinell von Statten geht, bleibt doch Vieles weiterhin zeitaufwendige Handarbeit. Nicht umsonst heißt es: "Der Hopfen will jeden Tag seinen Herrn sehen". Der Jahresablauf, aber auch das Landschaftsbild in der Hallertau ist nach wie vor vom Hopfen geprägt. Der typische ländliche Charakter in der Hallertau und rund um Dellnhausen zeigt sich vor allem durch die zahlreichen umliegenden Hopfengärten im so genannten tertiären Hügelland (s. auch Wikipedia).

HopfenwirtschaftSo ist der Hopfen primär eine wichtige Einnahmequelle und ein wirtschaftliches Element in der Hallertau; er prägte aber auch Land und Leute und damit verbunden das kulturelle Leben. Zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten rund um den Hopfen finden jährlich in der Holledau – wie die Hallertau auch genannt wird – statt. Längst hat die Hopfenrebe damit auch seine Bedeutung im Tourismussektor gefunden. Zumal die Hallertau gerade in den Sommermonaten, wenn die Hopfenreben satt und grün an den Hopfengerüsten hängen, immer eine Reise wert ist. Herrliche Radwanderwege führen vorbei an den zahlreichen Hopfengärten, an den Sehenswürdigkeiten und hin zu den vielen typisch bayerischen Gasthäuser und Biergärten. Mehr hierzu erfahren Sie auch hier: >Radfahren im Hopfenland Hallertau
Hopfen, das ist mehr als eine Pflanze – das ist das Lebensgefühl einer ganzen Region. Mehr hierüber erfahren Sie auch auf der Internetseite www.hopfenland-hallertau.de.

NOTENMONTAGENEU

Auch die musikalische Seite der Hallertau wurde vom Hopfen geprägt. Josef Eberwein (* 19. August 1895 in Dellnhausen; † 21. Dezember 1981) -Vater von Michl Eberwein sen.; dem Gründer der berühmten Dellnhauser Musikanten- war ein bayerischer Volksmusiker und mit einer der ersten, der die Hallertau und dieses Lebensgefühl in seinen Liedern darstellte und skizzierte. Über seine Heimat hinaus bekannt wurde er durch zahlreiche Auftritte im Bayerischen Rundfunk. Diese Lieder werden auch noch heute unter Volksmusikfreunden und nicht zuletzt von den Dellnhauser Musikanten gespielt und zum Besten gegeben. Die Dellnhauser Musikanten gehören dabei zur Bayerischen Tradition wie der Hopfen zur Hallertau, und das seit 70 Jahren. Im Jahr 2018 können die Dellnhauser Musikanten übrigens ihr 70-jähriges Bestehen feiern. Mehr Informationen zu den Dellnhauser Musikanten finden Sie auch auf unserer Homepage unter der Rubrik "Musik aus Dellnhausen".
In dieser langen Tradition verwurzelt spiegelt sich das Leben mit und rund um den Hopfen auch in den vielen bekannten Liedern und Zwiefachen der "Dellnhauser Musikanten" wider. Titel wie die "Hopfakirm", "De rot Spinn" oder aber auch der "Hopfazupfer" beschreiben in ihren Texten musikalisch Land und Leute in der Hallertau und -damit zusammenhängend- auch den Hopfenanbau. Zum 60-jährigen Jubiläum der Dellnhauser Musikanten ist übrigens eine CD mit 18 Aufnahmen aus den Jahren 1951 bis 1992 mit dem Titel "Hopfa-Musi" entstanden. Diese erhalten Sie übrigens, wie auch andere CD's der Dellnhauser Musikanten in deren Shop. >Zum Shop der Dellnhauser Musikanten

Im "Dellnhauser Lied" des Dellnhauser Liedermachers und Mundartdichters Martin Kraft (Powerziach) heißt eine Textzeile: "Bei uns in Dellnhaun..., wo da Hopfa rundrum wachst, net weit wegga vom Markt Au". Aber auch in der Literatur findet der Hopfenanbau seine Beachtung. So schreibt Martin Kraft in seinem Gedichtband "Sinniert - Mundartgedichte aus Oberbayern" im Gedicht "Dellnhaun" - wie Dellnhausen mundartlich genannt wird:

"Und wachsd da Hopfa rundrum nauf
do gähd oam s'Heaz easd richtig auf."

Dieser Gedichtband und auch weitere sind im Spielberg-Verlag erschienen und im Buchhandel, oder im Verlagsshop erhältlich. >Zum Verglasshop

Auch für die Malerei liefern die einprägsamen Hopfengärten und das charakteristische Landschaftsbild rund um Dellnhausen ein beliebtes Motiv. Mehr hierzu können Sie auf unserer Homepage unter "Dellnhausen in der Kunst" erfahren.


Doch nun widmen wir uns an dieser Stelle wieder dem "grünen Gold der Hallertau" selbst: 95 Prozent des Hopfens wird für die Bierherstellung verwendet. Er verleiht dem Bier sein ausgeprägtes Aroma und seine typische Bitterkeit. Hopfen ist dabei die “Seele des Bieres”. Ohne ihn wäre die Bitterkeit im Bier und die Aromatik einiger Bierstile undenkbar. Außerdem erhöht der Hopfen die Halt­barkeit des Bieres ganz ohne chemische Zusätze. Man kann also mit Recht behaupten, dass in der Hallertau das Bier sprichwörtlich wächst.
Dabei steht der hallertauer Hopfen für höchste Qualität. Nicht umsonst heißt es im Holledauer Lied "...den schönsten Hopfa, s'beste Bier, hat doch de Holledau...".

Hopfenbildbier
Wenn Sie also nach Dellnhausen kommen, dann machen Sie doch eine Einkehr beim Getränkemarkt Thumann. Dort können Sie sich gemütlich einen erfrischenden Schluck echtes hallertauer Bier gönnen!
Das Holledauer Lied, gesungen vom Mainburger Gesangsduo "Mare & Miche" können Sie hier hören:

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Die Hopfnernte in der Hallertau beginnt etwa Ende August und endet Ende September. Mehr über den Hopfen erfahren Sie auch auf Wikipedia (>Zu Wikipedia)
Auch im Nachfolgdenen Video erfahren Sie nochmals umfassend alles Wissenswerte rund um das Thema Hopfen:

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Bildnachweise: Bild Hopfen und Fotomotage Bier/Maßkrug (c) by Martin Kraft
Quellenangaben: Wikipedia, Deutscher Brauer-Bund e. V., Homepage der Dellnhauser Musikanten

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Insgesamt drei Dorfglossen wurden bisher über Dellnhausen veröffentlicht. Diese können Sie hier ersehen:
 

Dellnhauser Dorflgosse um 1850
Verfasser unbekannt

Da Hoamerl duat Kohl’ brenna
Da Griaßmiche mächt si ganz darenna
Da Kuahsteffe steht hinter’m Rank’n
Beim Schoadhamma dean’s ois voplank’n
Da Woi steht hoch a Ber’
Beim Kaspa san d’Weiba Herr
Beim Hos’n dean’s ois vohänga
Beim Gaßlschuasta dean’s Wie ausschenga
Da Moar hat Knöpf am Seil
Da Schnei’dama hoit Tochter feil
Da Routschuasta hod an nei’n Wog’n
Da Wuihelm möchte aa mitfoh’n

 

 

Dellnhauser Dorfglosse
erdacht und zu Papier gebracht
um 1990
vom Gründer der Dellnhauser Musikanten
und Dorfchronisten Michl Eberwein sen. (geb. 1929 – 1998*)

Da Erl Sepp is a Straßamo
da Erl Mich’ pickt an Mörtl no
da Wilhelm tuat d’Schof kurz schärr’n
beim Erl Luk hört ma d’Vögl plärr’n
an Schneida Miche hörst Trompet’n spell’n
beim Schneidabau’n tuat da Hund na bell’n
da Schneida spuit d’Leit in Kircha nei’
da Schoadhamma Laure schlafft gern ei’
da Neimoar drob’n der schreibt se Fuchs
da Moar herunt des is a Luchs
da Well’n Toni und Laure is a G’spann
Da Schoadhamma Jak richt d’Auto zamm
da Enzmann is beim Kaspa Herr
da Hoamerl Hermann pflanzt Baam und Ber’
da Hoamerl Tone hebt an Dachstuih auf
und sogt dann glei an Richtspruch drauf
da Schilli hot se zuare-g’stellt
da Schuasta arbat mit’m Geld
da Kellermann hot an Baugrund kaaft
und sich langsam zuare graft
d’Welln Rita hoits furt nimma aus
und baut mit’m Simon do a Haus
da Weba hot an Grias ausbaut
auf d’Nacht do werd’s beim Thumann laut
a Bier a Schmatz tuat do hergeh
in unserm Dorf herin is schö’

 

 

Dellnhauser Dorfglosse

Erdacht und zu Papiergebracht sowie
vorgetragen vom
hallertauer Musiker, Liedermacher und Mundartdichter Martin Kraft
am 28.08.2011

Vo Dellnhaun do gibt’s ganz vui Gschichtn,
sei Musi kennd des ganze Land.
Über Dellnhaun mechd i dichtn,
weils gor nix Scheenas gebn kannd.
De Dellnhauser de sand guat drauf,
a Holledauer wia man kennd.
Da Hopfa wachst vorm Haus drauss nauf,
des hügelige Land weads gnennt.
Auf Dellnhaun ja do dring ma drauf!

Leit iatz heads moi ganz gnau hin
d’Erl Zenta is a Mesnarin
in Sünzhaun in da Kircha drin.
Da Erl Mich is a Maurersmoo
und babbt beim Zellner d’Schdoana no.
Beim Kraft arbans beim Staat mid Gäid
und dichtn über ganze Wäid.
Da Erl Wigg, des konn ma berichtn,
duad jeds Johr seine Giggal züchtn.
Vo Dellnhaun do gibt’s ganz vui Gschichtn.

Doch do foid ma no wos ei:
Da Laffert is im Darf ganz nei
und dreibt in Schdoi de Viecha rei.
Da Wilke schafft im Krankahaus
und bleibt iatz danna boid zu Haus.
Da Klaus duad scheene Biacha bindn,
den konnsd am Wuihelmhof dort findn.
Da Schneidamich, des is bekannt,
des is a groussa Musikant -
sei Musi kennd des ganze Land!

Mei Gedicht is no need aus.
D’Schneidererna sehgsd oft drauss.
De hoid wos aus ihrm Gartn raus.
Da Schneidabaurn Schoos und da Neimoar Mich drent
de sand in da „Rentnerband“.
Ins Vermessungsamt fohrt da Schneiderbaurn Robert nei
und schbuid no Musi obendrei.
Doch konn i no mehr berichtn
Verserl und aa schene Gschichtn.
Über Dellnhaun mechd i dichtn.

I woass no mehra wia i moa.
Da Fuchs Gerhard, dea is vom Moar
und setzt Pflanzn grous und gloa.
An Moarschoos den heasd need vui song,
weil ea duad gern Ladafohrn.
Beim Kaspar bachans Tortn fei,
de sand in da Konditorei.
Da Fuchs Miche dea kennd koan Grant,
fohrt mid de Hot Pants umanand -
weil’s gor nix scheenas geben kannd!

Koa Angst no gähds ma gor need aus.
Da Tom und d’Heidi san iatz im Wäinhaus
und kennan se mid Autos aus.
De Kern Rita, des is need nei,
de is beim Roten Kreuz dabei.
Da Peichl Armin is gor koa Schuft
und nimmt de Leit gern mid in d’Luft.
Da Wehnhart Lenz schdeed gscheid fria auf
und fohrt zum Ikea nauf.
De Dellnhauser de sand guat drauf!

Doch soid des no need ois gwen sei.
Da Kühnel Stefan vo da Polizei
hoazt de Verbrecher sauwa ei.
Da Doleschl Peter hod an Dokta gmacht
und hoidd im Pflanzenbau drin Wacht.
Da Jackson, wenn des Auto schdeed,
macht dass boid drauf wieda gähd.
Da Laure, den a jeder kennd,
arbat ois Zimmerer beim Hoamal drent.
A Holledauer wia man kennd.

Da Schoadhamma Jak duad gern Buldogfohrn
und nembei seine Sau versorng.
Beim Hoamal Hermann gibt’s a Gmias vom Gartn,
do dean olle scho drauf Wartn;
an Hauffa wunderschöne Sortn.
Da Hoamal Done is Zimmersmoo,
dea need blos Dochschdui macha ko.
Da Schuasta Hans kennd sich mid’m Gäid guat aus
und hoid vo da Versicherung wos raus.
Da Hopfa wachst vorm Haus drauss nauf.

Iatz duads aber weida geh.
Da Schilli Norbert war am PC
doch d’Rentn find ea aa recht schee.
Im Weber seim Mitshaus, des is fei,
gengan d’Führers und Kranvogls aus und ei.
Da Weber Sepp dea fohrt gern Radl,
drum hod ea aa so scheene Waadl.
An Wörl Rudi sei Haus am Grias drent
schaut weid drüber über olle Länd
des hügelige Land weads gnennt.

Iatz woass i no wos des is need nei:
D’Steffi und da Andreas schreim se Breu
und passn guad zum Thumann nei.
Beim Thumann Richard gibt’s a Bier
bei dem do hosd du Durscht gor nia.
Do driffst di gsellig oft zum Redn,
ja duad’s denn no wos scheenas geem?
In Dellnhaun do gähd d’Sunna auf,
do nimmt de Holledau ihrn Lauf.
Auf Dellnhaun ja do dring ma drauf!

 

Quellenangabe Bild Füllfederhalter: Thorben Wengert / pixelio.de

 

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Karte Dellnhausen

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